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Tag 22: Belluno bis Revine Lago

Der heutige Morgen hätte besser nicht anfangen können. Ein wolkenloser Himmel sorgte bei uns für gute Laune. Diese wurde durch ein ausgiebiges und endlich auch wieder reichhaltiges Frühstück im Freien nochmals gesteigert. So konnten wir voller Tatendrang zunächst in Richtung Stadtkern aufbrechen. Zwar lag Venedig nun genau südlich von uns. Doch wir mussten über den Fluss Piave kommen und daher waren wir auf eine Brücke angewiesen.

Nachdem wir diese überquert hatten, konnten wir recht schnell Belluno hinter uns lassen. Ab sofort führte der Weg zwar auf einer geteerten Passstraße entlang, doch es gab größtenteils gar keinen Verkehr. Lediglich in kleineren Ortschaften kam uns das ein oder andere Fahrzeug entgegen.

Was uns besonders überraschte und den Tag versüßte, waren viele herzliche Begegnungen mit Einheimischen. Diese winkten uns zu oder wünschten uns eine gute Weiterreise. Ein älterer Herr machte uns auf seine Kakteensammlung im Garten aufmerksam, bei der ein Kaktus etwa 7 Meter hoch war. Er deutete uns sogar per Handbewegung an ein Foto davon zu machen.

Die Ortschaften an denen wir im Laufe des Tages vorbeigekommen sind, wurden immer kleiner. Doch egal wie viele Häuser ein Ort beinhaltete, eine Kirche oder Kapelle war immer anzutreffen. Je kleiner die Orte wurden, desto heißer wurden die Temperaturen. Und so waren wir froh, wenn uns ab und zu an der Straße stehende Bäume Schatten spendeten. Es hilft sehr diese Schattenplätze immer für eine kurze Verschnauf-und Trinkpause zu nutzen.

Dennoch fiel uns dieses Klima und der „neue Untergrund“ deutlich schwerer, als die gewohnten Temperaturen in den Alpen. Und so vermissten wir die Berge bereits heute, obwohl wir gerade dabei waren, einen Pass zu überqueren. Zudem hatten wir zahlreiche Möglichkeiten uns von den immer weiter in der Ferne liegenden Berge mit einem weiteren Blick zurück zu verabschieden:

Als wir oben auf dem Pass angekommen sind, hatten wir auf einen Blick auf die Adria gehofft. Leider war die Sicht leicht diesig und der Horizont nicht eindeutig zu erkennen:

Nun stand uns noch ein als abenteuerlich beschriebener Abstieg bis nach Revine bevor. Der Weg führte durch einen Wald stetig bergab. Teilweise war er sehr steil aber das größte Problem waren die vielen, großen Felsbrocken, welche mitten auf dem Weg verteilt waren. So konnten wir nicht ganz so schnell gehen und mussten aufpassen, nicht auf einem dieser Steine auszurutschen. Laub und Äste erschwerten zudem das Setzen der Schritte. Etwas geschlaucht kamen wir in Revine an und wurden von der Nachmittagshitze „erschlagen“. Jeder weiß, dass es in Italien heiß ist. Allerdings kommt es dann trotzdem sehr plötzlich, wenn man nicht mehr gemütlich auf 2000-3000 Metern Höhe unterwegs ist, sondern nur nur noch auf 250 Höhenmeter steht.

Wir hatten unser Ziel aber noch nicht erreicht, denn unsere heutige Unterkunft war das Bed and Breakfast in Revine Lago. Die letzte halbe Stunde ging es gerade aus an der Straße entlang. Wir kamen an den beiden Seen von Revine vorbei und am Ende des zweiten Sees waren wir dann am Ziel. Der herzliche Empfang des älteren Hausherren machte die Strapazen der letzten zwei Stunden schnell vergessen. Bei einem Glas selbstgemachtem Prosecco erzählte er uns, dass früher der gewohnte Weg von München nach Venedig hier vorbei führte. Er zeigte uns auch ein Foto von Ludwig Graßler, der hier schon öfter eingekehrt ist. Wir hatten heute diese Variante gewählt, da wir dadurch nicht über das Rifugio Col Visentin wandern mussten und damit zwei Etappen auf einen Tag legen konnte. Die von uns gewählte Variante können wir durchaus empfehlen.

Tourdaten zur zweiundzwanzigsten Etappe

   
Ort:

Streckenlänge:
Höhenmeter:
Reine Gehzeit:
Belluno bis Revine Lagoca. 30 km1030 m / 930 m7:30 h


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